Skandal um Influencer: Mit Sylvester-Rakete in Wohnung geschossen und auf Social Media veröffentlicht

Ein Influencer sorgt für einen Eklat, nachdem er sich dabei gefilmt hat, wie er an Silvester eine Rakete in eine Wohnung schießt. Das Video, das auf Plattformen wie Instagram und TikTok veröffentlicht wurde, verbreitete sich rasend schnell und löste eine Welle von Empörung aus. Doch welche Konsequenzen hat ein solches Verhalten – rechtlich, gesellschaftlich und finanziell?

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Der Influencer, bekannt für seine kontroversen Inhalte, zündete an Silvester eine Rakete in einer bewohnten Wohnung. Während der gesamten Aktion filmte er sich selbst und kommentierte die Szenerie humorvoll, offenbar in der Hoffnung, Aufmerksamkeit und Klicks zu generieren.

Die Rakete verursachte erhebliche Schäden:

  • Gefährdung von Personen: Bewohner der Wohnung mussten sich in Sicherheit bringen, wurden jedoch nicht verletzt.
  • Brände: Ein Teppich und Möbelstücke fingen Feuer.
  • Sachschäden: Fenster und Dekorationsgegenstände wurden durch die Explosion beschädigt.

Das Verhalten des Influencers verstößt gegen mehrere Gesetze. Zu den möglichen rechtlichen Folgen gehören:

  • Gefährdung von Leib und Leben (§ 224 StGB): Das Zünden von Feuerwerkskörpern in geschlossenen Räumen kann als gefährliche Körperverletzung gewertet werden, auch wenn niemand verletzt wurde.
  • Sachbeschädigung (§ 303 StGB): Die durch die Rakete entstandenen Schäden können strafrechtlich verfolgt werden.
  • Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz (§ 40 SprengG): Der unsachgemäße Umgang mit Feuerwerkskörpern kann hohe Geldstrafen oder Freiheitsstrafen nach sich ziehen.
  • Hausfriedensbruch (§ 123 StGB): Falls der Influencer die Wohnung ohne Einwilligung des Eigentümers betreten hat, liegt ein weiterer Straftatbestand vor.

Zusätzlich könnte der Influencer zivilrechtlich auf Schadenersatz verklagt werden, insbesondere für:

  • Reparatur- und Wiederherstellungskosten der beschädigten Wohnung.
  • Mietausfall für unbewohnbare Wohnungen.

Die Veröffentlichung des Videos verstößt gegen die Richtlinien der meisten Social-Media-Plattformen, die gefährliches Verhalten und die Förderung illegaler Aktivitäten verbieten. Mögliche Maßnahmen:

  • Account-Sperrung: Plattformen wie TikTok oder Instagram könnten den Influencer dauerhaft bannen.
  • Demonetarisierung: Falls der Influencer Einnahmen aus den Inhalten generiert, können diese gestoppt werden.
  • Rufschädigung: Die öffentliche Empörung könnte Kooperationen mit Marken gefährden, die sich von ihm distanzieren.

Nächste Schritte für Vermieter nach einem solchen Vorfall

Wenn ein Influencer eine Rakete in einer Wohnung gezündet hat und dadurch Schäden entstanden sind, müssen Vermieter gezielt und schnell handeln, um die Situation zu bewältigen. Hier sind die notwendigen Schritte:

Dokumentation:

  • Fotografieren und filmen Sie die Schäden detailliert (z. B. beschädigte Fenster, Möbel, Wände).
  • Notieren Sie den Zeitpunkt des Vorfalls und alle relevanten Details.

Zeugen:

  • Sichern Sie Aussagen von Zeugen, insbesondere von Mietern oder Nachbarn, die den Vorfall beobachtet haben.

Kopie des Videos:

  • Laden Sie das veröffentlichte Video des Influencers herunter (falls möglich), um es als Beweismaterial zu sichern.
  • Wohngebäudeversicherung:
    Melden Sie den Schaden umgehend der Gebäudeversicherung. Reichen Sie alle Beweismaterialien ein (Fotos, Zeugenberichte, Video).
  • Hausratversicherung der Mieter:
    Informieren Sie die betroffenen Mieter, dass sie eigene Schäden (z. B. Möbel) über ihre Hausratversicherung geltend machen können.
  • Haftpflichtversicherung des Verursachers:
    Falls der Influencer identifiziert werden kann, kontaktieren Sie dessen Haftpflichtversicherung oder stellen eine direkte Schadensersatzforderung.
  • Sofortmaßnahmen:
    • Reparieren Sie beschädigte Fenster oder Türen provisorisch, um weitere Schäden (z. B. durch Wetter) zu verhindern.
    • Beauftragen Sie bei größeren Schäden Fachfirmen, um die Sicherheit der Immobilie zu gewährleisten.
  • Kostenübernahme klären:
    Fragen Sie bei der Versicherung nach, ob die Kosten für Sofortmaßnahmen übernommen werden.
  • Information:
    • Informieren Sie die betroffenen Mieter über den Stand der Reparaturen und geplante Maßnahmen.
  • Ersatzunterkunft:
    • Falls die Wohnung vorübergehend unbewohnbar ist, prüfen Sie, ob eine Ersatzunterkunft organisiert werden muss.
  • Mietminderung:
    • Akzeptieren Sie berechtigte Mietminderungen und dokumentieren Sie diese für mögliche Rückforderungen.
  • Anzeige bei der Polizei:
    Stellen Sie Strafanzeige gegen den Influencer wegen Sachbeschädigung, ggf. auch wegen Gefährdung von Personen.
  • Beweismaterial bereitstellen:
    Übergeben Sie der Polizei alle gesammelten Beweise, einschließlich des heruntergeladenen Videos.
  • Direkt an den Influencer:
    Reichen Sie eine Schadensersatzforderung ein, falls der Verursacher bekannt ist.
  • Zivilrechtliche Klage:
    Wenn keine Einigung erzielt wird, können Sie rechtlich gegen den Influencer vorgehen.
  • Schutzmaßnahmen:
    • Überlegen Sie, ob technische Lösungen wie Rauchmelder, Sicherheitstüren oder Kameras an Eingangsbereichen installiert werden sollten.
  • Regeln für Mieter:
    • Ergänzen Sie den Mietvertrag um Klauseln, die unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern oder gefährliches Verhalten verbieten.

Fazit

Schnelles Handeln, eine klare Kommunikation mit Versicherungen und Mietern sowie rechtliche Schritte gegen den Influencer sind entscheidend, um den Schaden zu beheben und zukünftige Vorfälle zu vermeiden.

Ein gut dokumentierter und rechtlich fundierter Ansatz hilft, finanzielle Verluste zu minimieren.